eine feministische Raumaneignung der compagnie lou am Matzleinsdorferplatz
Wie geht innehalten an einem Ort, der von vielen möglichst effizient durchwandert wird und sich von Schnelllebigkeit zu nähren scheint? Stille finden an einem Ort, der von Lärm und Autoverkehr durchflutet wird? „the knot“ ist der Versuch von zwei Performerinnen auf einer winzigen Verkehrsinsel mitten im hektischen Treiben dieses Verkehrsknotenpunktes einen Zwischenraum des Stillstand und bloßem Sein zu eröffnen. Ein Sein ohne Ziel inmitten geschäftigen Treibens. Die sich ineinander verknoteten Körper stehen mal diametral zum Bewegungsfluss des Autoverkehrs, mal scheinen sie mit ihm zu fließen. Verharrt in einem Knoten, stützend, haltend, weich, beobachtend, machen die beiden Performerinnen mit radikaler Zärtlichkeit auf die Möglichkeiten einer feministischen Aneignung dieses Ortes aufmerksam – welcher von patriarchalen Machtstrukturen nur so durchzogen ist